Referenzen
Es riecht nach Holz und Leim, durch das Fenster fällt Licht in den Werkstattraum und lässt die leicht staubige Luft glänzen. Auf der Werkbank mit Schraubzwingen fixiert eine Sonderanfertigung eines sakralen Fensterrahmens. Im Vorraum warten verschiedene Stühle, Vitrinen und Tischchen mit zeitlichen Gebrauchsspuren auf eine Generalsanierung.
Wir sind in der Möbelrestaurierungswerkstatt von Michael Göllner in Henfstädt/Thür.
Mit geschultem Auge begutachtet Michael Göllner ein zu restaurierendes Möbelstück.
Bei der Bestimmung eines Möbelstils wird das Möbelstück nach verschiedenen Kriterien erfasst. So geben verwendete Werkstoffe ( z.B. verwendete Holzarten), die Art ihrer Verarbeitung, die Form des Möbelkorpus wichtige Hinweise über den Entstehungszeitraum. Weiterhin verraten Beschaffenheit und Ornamentik von Schnitzereien, Furniere, die Kunstfertigkeit begnadeter Handwerker aber auch Polsterung, Möbelbezüge und Beschläge viel über Markerterien aus verschiedenen Hölzern.
Bei dem Damenschreibsekretär, ist eine ungefähre Zeitepoche ermittelt. Den Gestaltungsstil des Möbelstückes ordnet Göllner der französischen Zeitepoche Empire 1799 bis 1815 zu.
Die handwerkliche Verarbeitung ist sehr gut, beurteilt Michael Göllner. Möbel wurden zur damaligen Zeit von Tischler oder Schreiner entworfen und hergestellt. Die Möbelgestaltung unterlag dem damaligen Zeitgeist des Adels, der Mode und spiegelte oft den Stand des Auftraggebers wieder.
Kreativ und raffiniert geschickt wurde dieser Damenschreibsekretär seiner Zeit gefertigt. Hinter filigranen Säulen befinden sich zwei Geheimfächer und die richtige Schachbrettfläche gedrückt, öffnet sich eine Schublande als weiteres Geheimfach.
Michael Göllner hat alle Schäden im Detail erfasst und wird den Damenschreibsekretär in den nächsten Wochen fachmännisch restaurieren.